Pflanzenportrait August 2025
Purpur-Fetthenne (Hylotelephium telephium)

Unsere Pflanze des Monats August ist durch ihre späte Blüte für Bienen, Käfer, Fliegen und Schmetterlinge wichtig. Denn zu dieser Jahreszeit blüht sonst nicht mehr viel. Dementsprechend ist auf den grüngelben bis lila Blüten, die von Juli bis September zu sehen sind, auch viel Betrieb. Eine Schmetterlingsart hat sogar eine besondere Bindung zur Purpur-Fetthenne (auch „Große Fetthenne“ genannt): Der Fetthennen-Bläuling benötigt sie als Futterpflanze für seine Raupen. Der Falter ist jedoch sehr selten. Er kommt in Deutschland nur noch in Bayern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen vor.
Die Pflanze ist jedoch im gesamten Land anzutreffen. Wir finden sie an sonnigen bis licht halbschattigen Standorten wie an Waldrändern oder in Feldrainen. Dort darf es gerne trocken sein. Dass die Fetthenne gut mit Trockenheit klarkommt, zeigt sie durch ihre Blätter. Darin speichert sie Wasser. Somit gehört das Dickblattgewächs zu den Sukkulenten. In dieser Eigenschaft ähnelt sie den Kakteen. Wie alle Dickblattgewächse besitzt die Fetthenne eine bemerkenswerte Anpassungsstrategie an Trockenheit: Während die allermeisten Pflanzen tagsüber Kohlenstoffdioxid aufnehmen, verlegt sie diesen Vorgang in die Nacht. Am Tag bleiben die Spaltöffnungen geschlossen, damit ihr kein Wasser verloren geht. Das nachts gespeicherte CO2 wird dann tagsüber für die Photosynthese genutzt. Viel Wasser brauchen diese Pflanzen also nicht.
In Gärten wie auch auf dem Balkon macht sich die Purpur-Fetthenne sehr gut. Sogar für die Dachbegrünung ist sie geeignet. Sie wächst in kompakten Horsten und wird auf nährstoffreichen Flächen bis zu 70 Zentimeter hoch. Zudem ist sie auch im Winter sehr strukturstabil und tröstet damit zumindest ein wenig über die dunklen grauen Tage hinweg. Kein Wunder, dass zahlreiche Sorten der Pflanze gezüchtet wurden, die im Handel einfacher zu bekommen sind als die Wildform.
Darüber hinaus ist die Vermehrung der Pflanze einfach. Sie samt sich gut aus. Zusätzlich lassen sich die Pflanzen gut teilen. Auch die Vermehrung über Blattstecklinge ist möglich. Hübsch und pflegeleicht – die Purpur-Fetthenne sollte in keinem Garten fehlen.