Schaugarten: Inspiration für Ihren Bienengarten
Zusammenfassung der Seite
In unseren Schaugärten in Berlin, Frankfurt am Main und Hamburg zeigen wir Ihnen, welche Pflanzen und Strukturen in einen bienenfreundlichen Garten gehören. Auf Infotafeln erfahren Sie Details zu Staudenbeet, Blumenwiese und Lesesteinhaufen – ebenso zu Wildbienen & Co. Nach Absprache können Sie Führungen durch die Gärten buchen.
Insektenglück in vier Schaugärten
Sie wünschen sich einen Naturgarten? Vielleicht wissen Sie bereits, welche insektenfreundlichen Pflanzen und Strukturen dazu gehören. Doch wie sieht ein Naturgarten in der Praxis aus? Das zeigt ein Schaugarten.

Schaugärten punkten zudem mit ihrem Erlebnisfaktor. Hier können Sie:
- an duftenden Kräutern schnuppern
- Staudenbeete in satten Farben bewundern
- das turbulente Leben von Hummeln, Schmetterlingen und Käfern verfolgen
- auf Ideen für Ihre eigene Garten-, Terrassen- und Balkongestaltung kommen
Schaugarten in Berlin
Der Berliner Schaugarten entstand im Frühjahr 2015 in Kooperation mit dem Verband der Gartenfreunde Treptow. Er zeigt auf 500 Quadratmetern (in Zukunft 1000 Quadratmeter), wie Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, aber auch alle anderen Interessierten bienenfreundlich gärtnern können. Zudem informiert der Schaugarten über ökologische Prozesse wie die Bestäubungsleistung von Wild- und Honigbienen und über ihre Lebensraumbedürfnisse.
Ziele des Schaugartens
- zeigen, dass heimische Pflanzen am richtigen Standort kaum Pflege brauchen
- Grundsätze des bienenfreundlichen Gärtnerns fördern (und damit auch des ökologischen und nachhaltigen Gärtnerns), vor allem im Kleingartenwesen
- besondere Bedeutung der Bestäuberinsekten herausstellen
Anschrift & Öffnungszeiten
Bezirksverband der Gartenfreunde Berlin-Treptow e. V., Friedrich-List-Straße 2 B, 12487 Berlin
Mo–Do: 09:00–15:00 Uhr
Anmeldung: bitte vor dem Besuch per Telefon unter +49 30 5301-4941 oder per E-Mail an mail[at]gartenfreunde-treptow.de
Hinweis: Führungen sind möglich, auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Bitte melden Sie sich dazu telefonisch bei Marianne Lach-Diehl unter +49 160 7628614 oder per E-Mail: lach-diehl[at]gartenfreunde-treptow.de. Gerne können Sie auch Matthias Schüller per E-Mail kontaktieren: schueller[at]stiftung-mensch-umwelt.de
Der Schaugarten wurde im Sommer 2015 eingeweiht. Er ist Teil des Gartenzentrums der Gartenfreunde Treptow e. V., in dem circa 25 Vereine der Gartenfreunde zuhause sind. Hier lehren und lernen Fachberater, es werden Fachseminare abgehalten und Aktionen und Führungen angeboten. Wir selbst führen dort oder in den Räumen des Landesverbands Berlin der Gartenfreunde e. V. Seminare zum bienenfreundlichen Gärtnern durch.
Svenja Schulze (ehemalige Bundesumweltministerin) im Schaugarten
Anhand der Bienen- und Blütenvielfalt zeigt der Wildbienenschaugarten den Besucherinnen und Besuchern die Bedeutung der Biodiversität. Insbesondere im Kleingartenwesen, wo noch viele Nutzpflanzen angebaut werden, steigen Obst- und Gemüse-Erträge spürbar, wenn sich immer mehr Bienen ansiedeln.
Die Gestaltung und Umsetzung des Wildbienenschaugartens war nur durch die finanzielle Förderung der Vattenfall Umweltstiftung (Personal- und Sachmittel) und der Veolia Stiftung (Sachmittel) möglich.
Seit Ende Oktober 2021 bereichert ein neuer Gartenteich den Schaugarten. Welche Pflanzen diesen nassen Standort mögen, erfahren Sie unter „Naturgarten anlegen“.
© Cornelis Hemmer (Reihe 5+6, mitte), © Matthias Schüller (Reihe 6, rechts), alle anderen Bilder © Sebastian Runge
Die Kräuterspirale ist seit Oktober 2021 im Schaugarten zuhause. Wir legten sie in einer Wochenendaktion an – eine schwere Aktion, angesichts der zahlreichen Steine, die wir bewegten ...
Sie möchten wissen, welche Pflanzen sich in einer Kräuterspirale wohlfühlen? In unseren Fachinfos erfahren Sie Details.
© SMU/Cornelis Hemmer: 2. Reihe, Bild rechts; alle anderen Bilder © Sebastian Runge
Seit Mitte Oktober 2021 verschönert eine Eberesche (Sorbus aucuparia) den Buntsandsteinplatz im Wildbienenschaugarten. Diese Baumart gehört zu den bedeutenden einheimischen Gehölzen: Sie liefert einer Vielzahl von Tierarten mit ihren vitaminreichen Beeren Futter.
© Sebastian Runge
Schaugarten in Frankfurt am Main
Von April 2015 bis Juni 2016 gestalteten wir in Kooperation mit dem Landesverband Hessen der Kleingärtner e. V. den Frankfurter Vereinsgarten zu einem wildbienenfreundlichen Garten um. Wir wollten auch in Frankfurt einen Ort schaffen, an dem Gartenfreunde sehen, welche Pflanzen und Strukturen für Bestäuberinsekten wichtig sind.
„Wir möchten unterschiedlichen Arten wie Seiden-, Hosen-, Masken- und Mauerbienen ihre spezifischen Nahrungspflanzen anbieten. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass zahlreiche Bienenarten nicht überlebensfähig sind, wenn bestimmte Pflanzen fehlen“, so die beiden Initiatoren Dr. Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer.
Unter Beteiligung von etwa 150 Gartenfreundinnen und -freunden wurde der Wildbienenschaugarten im Juni 2016 der Öffentlichkeit übergeben. Im Lehrsaal des Hessischen Landesverbandes, der sich neben dem Schaugarten befindet, veranstalten die Kooperationspartner Seminare zum bienenfreundlichen Gärtnern.

Die Gestaltung des Schaugartens und die Seminarreihe „Bienenfreundlich Gärtnern“ wurden durch Fraport finanziell unterstützt.
Anschrift & Öffnungszeiten
Landesverband Hessen der Kleingärtner e. V. – Kleingartenzentrum, Feldscheidenstraße 2–4, 60435 Frankfurt am Main
Mo–Do: 09:00–16:30 Uhr
Fr: 09:00 bis 14:30 Uhr
Anmeldung: nicht erforderlich
Hinweis: Um sicherzugehen, dass der Schaugarten offen ist, rufen Sie bitte vorher an: 069-5482552. Per E-Mail erreichen Sie den Schaugarten unter info[at]kleingarten-hessen.de.
Die neu angelegten Wildrosenbeete geben einen Eindruck von der Vielzahl und Schönheit ungefüllter heimischer Wildrosenarten. So schön die ebenfalls im Garten vorhandenen gefüllten Rosenarten sind, so wenig bieten sie Insekten Nektar oder Pollen. Viele davon wurden im repräsentativen Vorderbeet durch Rosen mit offenen Blüten ersetzt.
Gepflanzte Arten:
- Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
- Dunwich-Rose (Rosa pimpinellifolia „Dunwich Rose“)
- Blassrote Kriech-Rose (Rosa x polliniana)
- Kriechende Essig-Hunds-Rose (Rosa x aunieri)
- Samt-Rose (Rosa sherardii)
- Apfel-Rose (Rosa villosa)

In einer bislang wenig beachteten Ecke mit kurzgeschorenem Rasen ziehen nun Ginster- und Kleearten die Blicke auf sich. Alle hier zu sehenden Pflanzen sind Schmetterlingsblütler, die mit zu den wichtigsten Nahrungspflanzen für Wildbienen gehören.
Gepflanzte Arten:
- Rauhaariger Backenklee (Dorycnium hirsutum)
- Färberginster (Genista tinctoria)
- Purpurginster (Cytisus purpureus)
- Strauch-Kronwicke (Coronilla emerus)
- Zwerg-Kopfginster (Cytisus supinus)
- Deutscher Backenklee (Dorycnium germanicum)


Unter dem Walnussbaum und neben der Terrasse wurden im August 2015 insgesamt 20 Arten von sommerblühenden Stauden gepflanzt:
- Ochsenzunge (Anchusa officinalis)
- Moschus-Malve (Malva moschata)
- Margerite (Leucanthemum ircutianum)
- Natternkopf (Echium vulgare)
- Färberkamille (Anthemis tinctoria)
- Zwerg-Liguster (Ligustrum vulgare ‚Lodense‘)
- Himmelsleiter (Polemonium caruleum)
- Nessel-Glockenblume (Campanula trachelium)
- Braunelle (Prunella vulgaris)
- Quendel (Thymus pulegioides)
- Heilziest (Betonica officinalis)
- Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
- Zick-Zack-Klee (Trifolium medium)
- Schafgarbe (Achillea millefolium)
- Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)
- Büschel-Glockenblume (Campanula glomerata)
- Dost (Origanum vulgare)
- Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora)
- Rote Lichtnelke (Silene dioica)
- Aufrechter Ehrenpreis (Veronica teucrium)
Das Beet war mit Katzenminze (Nepeta cataria) und Lavendel (Lavandula angustifolia) bepflanzt. Im Zuge der Umgestaltung beherbergt das Beet auch Frühjahrsblüher wie Krokusse (Crocus), Weinberg-Tulpen (Tulipa sylvestris) und Narzissen (Narcissus) sowie zwei bis drei Gehölze. Hinzu kamen Ginsterarten (Genista).

Die bestehende Blumenwiese war nach 13 Jahren von Gräsern dominiert. Deshalb wurde im Frühjahr Klappertopf (Rhinanthus) eingesät, ein Grasschmarotzer. Er saugt Nährstoffe aus den Wurzeln der Gräser und lässt diese absterben. Außerdem wurde die Wiese mit Kräutern ergänzt. Mahdtermine: Juni und September.

Wildblumen müssen nicht unbedingt in den Boden gepflanzt werden. Sie können auch in Blumentöpfen gedeihen. Für die Terrasse wurden unterschiedliche winterharte Topftypen ausgewählt. Einige stehen, andere hängen an einem speziellen Geländer. Als trockenheitsverträgliche Arten wurden zum Beispiel Goldgarbe (Achillea filipendulina) und Färberkamille (Anthemis tinctoria) gepflanzt.

Schaugarten in Hamburg-Lokstedt
Der etwa 520 Quadratmeter große Garten der ETV Kinder- und Jugendförderung gGmbH (ETV KiJu) ist ein Garten für Kinder und Jugendliche, die überwiegend nachmittags von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Eimbüttler Turnvereins betreut werden.
Anschrift & Öffnungszeiten
Döhrnstraße, 22529 Hamburg-Lokstedt
Anmeldung: Der Garten ist für die Öffentlichkeit nach vorheriger Anmeldung zugänglich. Der Termin wird individuell mit Ihnen abgestimmt. Bitte kontaktieren Sie dazu Philipp Volotas per Telefon unter +49 40 54808606 oder per E-Mail unter pvolotas[at]etv-hamburg.de.
Die ETV KiJu gewährleistet eine Nachmittagsbetreuung für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Döhrnstraße. Als gemeinnütziges Tochterunternehmen des Eimsbütteler Turnverbands e.V. (ETV) befördert die ETV KiJu das Konzept „Bewegte Schule“ und eine möglichst ganzheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.
Die Nachmittagsangebote und Ferienprogramme ermöglichen auch weiterführenden Schulen bis zur Klassenstufe 8 mitzumachen. Ziel ist es, den Kindern Bewegungs- und Erfahrungswelten außerhalb schulischer Lernorte zu ermöglichen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der naturpädagogischen Arbeit im eigenen ETV KiJu Garten.
Als Projektpartner engagieren sich:
- Gartenbotschaft (Hilia Marija Höpker, John Langley)
- Gartenbauverein Döhrnkamp e. V. (Marco Kammer)
- Landesverband der Gartenfreunde Hamburg e.V. (Roger Gloszat, Dirk Sielmann)
- Abteilung Stadtgrün des Bezirksamtes Eimsbüttel (Carsten Sempf)
Für die bienenfreundliche Bepflanzung erhielten wir Gelder von der Sparda Bank Hamburg bzw. aus dem Reinertrag des Gewinnsparens gegenüber dem Gewinnsparverein e. V., Köln, und dem Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz.
Für den Blumen- und Kräuterrasen kam eine für Norddeutschland zusammengestellte Mischung zum Einsatz. Diese ist bei Rieger-Hofmann erhältlich. („Ursprungsgebiet 1“)
Schaugarten in Hamburg-Wandsbek
Zusammen mit Helge Masch, Leiter des Botanischen Sondergartens Wandsbek, gestalteten wir einen Gartenbereich speziell für Wildbienen und andere Insekten.
Besucherinnen und -besucher entdecken dort bienenfreundliche Pflanzen sowie eine große, aus Holz und Schilfhalmen gebaute Wildbienennisthilfe. Hinzu kommt ein Sandarium (Sandlinse), das bodennistenden Wildbienen Lebensraum bietet.
Mit dem Refugium für Wildbienen und andere Insekten zeigt der Botanische Sondergarten Wandsbek wie einfach es ist, Bestäuberinsekten zu helfen. Farbige Info- und Schautafeln unterstützen das Thema „insektenfreundlicher Garten“.
© SMU
Die Einweihung der Wildbienen-Ecke fand im Sommer 2015 statt. Den Feierlichkeiten wohnte der Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff bei. Auch Cornelis Hemmer von der Initiative Hamburg summt! und Helge Masch sprachen zur Eröffnung. Hier finden Sie die Pressemitteilung.
Möchten Sie mehr über die Wildbienen-Ecke erfahren? Dann sehen Sie hier ein Interview mit Cornelis Hemmer im Botanischen Sondergarten Wandsbek.
Anschrift & Öffnungszeiten
Botanischer Sondergarten Wandsbek, Walddörferstraße 273, 22047 Hamburg
Mo–Do: 7–15 Uhr
Fr: 7–14 Uhr
Hinweis: an Feiertagen geschlossen
Anmeldung: nicht erforderlich
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