Wildbiene des Monats März 2016: Die Frühe Lockensandbiene (Andrena praecox, Scopoli 1763)
Als eine der ersten Wildbienenarten des Jahres taucht die Frühe Lockensandbiene auf. Ihr Erscheinen Ende Februar oder Anfang März hängt damit zusammen, dass sie auf den Blütenpollen von Weidengewächsen spezialisiert ist. Sie benötigt den eiweißreichen Pollen als Futter für ihre Nachkommen. Insbesondere einige Bienenarten der Gattung Andrena sind auf Weidenpollen spezialisiert. Die Bezeichnung Sandbienen verweist darauf, dass alle diese Arten ihre Nester im Erdreich anlegen. Dies hängt damit zusammen, dass auch Weidenbäume feuchte Sand- und Sandlehmböden als Wuchsstandort bevorzugen und Wildbienen ihre Nester meist in unmittelbarer Nähe ergiebiger Nahrungsquellen anlegen. Kurze Wege zu ertragreichen Pollenständen erhöhen die Fortpflanzungsrate. Denn je mehr Pollen sie sammeln, desto mehr Brutzellen können mit einem Futtervorrat versehen werden.
Für die Verproviantierung einer einzigen Brutzelle benötigen Wildbienen jedoch große Pollenmengen. Je nach Bienenart und dem Pollenangebot ihrer Nahrungspflanzen müssen dafür viele Dutzend bis mehrere Hundert Blüten aufgesucht werden. Durch ein unzureichendes Pollenangebot kann es nicht nur dazu kommen, dass weniger Nachkommen produziert werden. Auch die Überlebensfähigkeit der Nachkommen wird beeinträchtigt, weil sich die Mangelernährung auf die Größe und Widerstandkraft der Tiere auswirkt.
Die Ohr- und die Grau-Weide (Salix aurita und Salix cinerea) bieten auch den Besitzern von Klein- und Privatgärten die Möglichkeit etwas für die auf Weiden spezialisierten Bienenarten wie die Frühe Sandbiene zu tun. Die beiden Weidenarten wachsen als Strauchform und werden nur etwa 2 bis 4 Meter hoch. Generell bevorzugen Weiden feuchte Böden. Die Ohr-Weide allerdings gedeiht auch auf mäßig trockeneren Böden. Sie eignet sich ebenso für kleinere Gärten. Ohr- und Grau-Weide bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte.