Wildbiene

Wildbiene des Monats September 2016: Die Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea, Warncke 1973)

Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea) © Hans-Jürgen Sessner

Die zwischen acht und neun Millimeter große Auen-Schenkelbiene ist in ganz Europa bis in den Süden Skandinaviens und vom Flachland bis in Höhen um die 1.000 Meter verbreitet. Sie fliegt in der Zeit zwischen Juni und September in eher feuchten Gebieten wie in Auwäldern und Mooren, an Gewässersäumen und Hochwasserdämmen.

Schenkelbienen sind im deutschsprachigen Raum nur mit zwei Arten vertreten. Beide Arten sind ausgesprochene Spezialisten. Sie zeichnen sich durch eine Besonderheit aus, die bei keiner anderen Bienenart unserer Breiten zu finden ist: Zur Ernährung ihrer Brut nutzen sie neben Pollen auch Pflanzenöle. Nektar sammeln sie dagegen nicht. Die Pollen und das Öl sammeln die Schenkelbienen ausschließlich an den Pflanzen der Gattung Gilbweiderich (Lysimachia), die eben keinen Nektar produziert. Die Auen-Schenkelbiene nutzt fast ausschließlich den Gewöhnlichen Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris). Das in den Blüten des Gilbweiderichs aus Drüsenhaaren abgesonderte fette Öl nutzen die Schenkelbienen auch zur Auskleidung ihrer Brutzellen. Es dient hier dem Zweck, die Zellen gegen Feuchtigkeit und Schädlingsbefall zu schützen. Die Nistzellen befinden sich nur wenige Zentimeter unter der Erde am Ende eines etwa 8 Zentimeter langen Ganges. Anders als die meisten in der Erde nistenden Wildbienenarten bevorzugt die Auen-Schenkelbiene für den Nestbau bewachsene Bodenstellen. Daher sind die Eingänge der Nistbereiche vor den Blicken von Räubern gut geschützt und auch für uns nur sehr schwer aufzufinden.

Die speziell für den Transport des Pflanzenöls angepassten Sammelbürsten der weiblichen Schenkelbienen hat ihnen die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern eingebracht. Die Bürsten zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht verkleben und dass die Körbchenhaare das bis zu 30-fache ihres Eigengewichts aufnehmen können. Die Wissenschaftler hoffen, dass sie diese in der Natur geschaffenen Härchen nachbauen und zukünftig für die Beseitigung von Ölteppichen auf Gewässern verwenden können.

Wie wir der Auen-Schenkelbiene helfen können

Gewöhnlicher Gilbweiderich (© MurielBendel. Lizensiert unter CC_BY_SA_4.0 über Wikimedia Commons)

Durch die Pflanzung des Gewöhnlichen Gilbweiderichs (Lysimachia vulgaris) können Sie der Auen-Schenkelbiene ohne viel Aufwand unter die Flügel greifen. Diese zu der Familie der Primelgewächse (Primulaceae) gehörende Pflanze wird bis zu 150 Zentimeter hoch. Sie ist an feuchte bis nasse Standorte gebunden und bevorzugt moorige oder sandig-lehmige Böden. Ein idealer Standort im Garten ist dementsprechend der Uferbereich eines Gartenteichs. Am wohlsten fühlt sich der Gewöhnliche Gilbweiderich an halbschattigen bis schattigen Standorten. Wo er reichlich Feuchtigkeit bekommt, verträgt er aber auch vollsonnige Standorte.

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