Wildbiene

Wildbiene des Monats Mai 2017: Die Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes, Pallas 1772)

Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes), männliches Exemplar (© pjt56/Wikipedia)

Im Wonnemonat Mai widmen wir uns einer echten Generalistin. Die Frühlings-Pelzbiene ist in Nordafrika (Marokko bis Ägypten), weiten Teilen Europas (Südspitze Schwedens, Südgrenze Schottlands bis zum Ural) über Kleinasien bis zum Kaukasus beheimatet. Selbst in China, Korea und Japan findet sie ihr Verbreitungsgebiet. Allein in Deutschland finden sich zwölf unterschiedliche Pelzbienenarten. Durch den dichten Pelz besteht die Gefahr sie mit kleinen heimischen Hummeln (Bombus) zu verwechseln.

Die 14 bis 16 Millimeter große Anthophora plumipes tritt mit brauner, grauer und schwarzer Färbung in Erscheinung. Dabei haben die grauen Männchen, neben einer hellen Zeichnung auf dem Kopf, die namensgebenden auffälligen langen Haarfransen an den Mittelbeinen (lateinisch: plumipes = an den Füßen gefiedert). Daher wird sie im Englischen ebenfalls sehr treffend mit `Hairy-Footed Flower Bee´ bezeichnet. Die Weibchen der typischen Form sind düster grau- bis schwarzbraun behaart und besitzen eine rostrote Beinbürste.

Beim Nestbau nimmt sie unterschiedlichste Lebensräume in Anspruch. Bevorzugt legt sie ihre Behausungen in Lehmwänden an. Ihre Nistplätze sind vom Flachland bis in die montane Stufe zu finden. Dabei gräbt sie nur wenige Zentimeter lange Nistgänge in Steilwände, Abbruchkanten, ebene Flächen sowie im Siedlungsgebiet in Scheunen und Ställen, bisweilen auch in Trockenmauern. Denn anders als andere Wildbienenarten mag die Frühlings-Pelzbiene auch schattige und kühle Orte. Dabei nistet sie meist kolonieweise mit 150 und mehr Nestern. Die Hauptnistaktivität fällt dabei auf die Monate April und Mai.

Die Frühlings-Pelzbiene fliegt von Mitte März bis Anfang Juni. Dabei treten die Männchen gut drei Wochen vor den Weibchen in Erscheinung. Bei der Nahrungsaufnahme ist die Frühlings-Pelzbiene alles andere als wählerisch. Sie nutzt den Pollen von zwölf Pflanzenfamilien. Sie gehört damit zu den polylektischen Bienenarten. Zu den von ihr aufgesuchten Pflanzen gehört auch die Familie der Primelgewächse, wie zum Beispiel die Mai goldgelb blühende Echte Schlüsselblume (Primula versis). Die länglichen engröhrigen Blüten erschweren die Nahrungsaufnahme. Um an den Nektar zu gelangen, bedarf es langrüsseligen Insekten wie Faltern, Hummeln, oder eben Pelzbienen. Besondere Affinität zeigt Anthophora plumipes gegenüber den Pflanzen-Gattungen Lungenkraut (Pulmonaria), Lerchensporn (Corydalis) und Taubennessel (Lamium). Ihre Zunge ist dicht mit starken Borsten bestanden, was das Herauskratzen des Pollens ermöglicht. Zurzeit lassen sich die Männchen besonders gut an Blaukissen (Aubrieta deltoidea) in Gärten und Parks beobachten.

Literaturnachweise

http://www.bund-niedersachsen.de/projekte_einrichtungen/projekte/netzwerk_wildbienenschutz/wildbienen_im_portraet/fruehlings_pelzbiene/

http://www.wildbienen.info/steckbriefe/anthophora_plumipes.php

http://www.wildbienen.de/eb-aplum.htm

Amiet, Felix & Albert Krebs (2012): Bienen Mitteleuropas – Gattungen, Lebensweise, Beobachtung, 1. Auflage, Haupt Verlag, Bern

Scheuchl, Erwin & Wolfgang Willner (2016): Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas – Alle Arten im Porträt, Quelle & Meyer Verlag GmbH & Co., Wiebelsheim.

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