Wildbiene

Was sind Wildbienen?

Biene Steckbrief
Die Vielfalt der Wildbienen ist beeindruckend! Es gibt mehr als 600 Bienenarten in Deutschland. © Eva Scheuerle

Eine gute Frage! Vielleicht wild lebende Honigbienen? Nein! Mit „Wildbienen“ bezeichnen wir bei uns in Deutschland eine Gruppe von mehr als 600 Bienenarten, die im Gegensatz zur Honigbiene nicht von einem Imker oder einer Imkerin gehegt werden. Dazu gehören Hummeln. Und auch Tiere mit lustigen Namen wie Blattschneider-, Hosen- und Maskenbienen.

Wildbienen gehören zu den Insekten und spielen eine wichtige Rolle in der Natur: Sie bestäuben zahlreiche Pflanzenarten. Dank ihnen können wir in süße Äpfel beißen und leckere Kürbisse essen.

Was sind ihre Merkmale? Wie leben sie und stellen sie auch Honig her?

Lesen Sie hier grundlegende Informationen!

Merkmale

  • Insekten: Wildbienen gehören - genauso wie Honigbienen - zu den „Hautflüglern“. Sie werden der Überfamilie „Apoidea“ zugeordnet.
  • Arten: In Deutschland sind mehr als 600 Bienenarten belegt, in Europa kommen circa 1.965 Bienenarten vor, weltweit circa 20.000.
  • Lebensweise: 90 % der Wildbienen sind Einzelgänger ganz anders als die staatenbildenden Honigbienen.
  • Honig: Wildbienen sammeln Nektar, stellen daraus im Gegensatz zu Honigbienen aber keinen Honig her. Ausnahmen bilden einige Hummeln.

Das schmeckt Wildbienen

Wildbienen lieben heimische Pflanzenarten wie Wiesen-Margerite, Gewöhnlicher Natternkopf, Wilde Möhre und Färberkamille. Hier finden sie Nektar und Pollen. Beides brauchen Sie zum Überleben. Wie bei uns Menschen gibt es auch unter den Wildbienen Feinschmecker. Dreißig Prozent aller Wildbienenarten zeigen ein spezialisiertes Pollensammelverhalten: Manche besuchen nur wenige Pflanzenfamilien, einige, wie die Glockenblumen-Sägehornbiene, sogar nur ausgewählte Pflanzen. Sie braucht Glockenblumen, während die Natternkopf-Mauerbiene nach Natternkopf sucht.

So sehen Nester von Wildbienen aus

Wildbienen leben nicht in einem Bienenstock, in dem sie ihre Eier ablegen könnten. Einige suchen zur Eiablage leere Schneckenhäuser, Steinhaufen oder sie nagen Gänge in totes oder morsches Holz. Ein Viertel aller Wildbienen zeigt diese oberirdische Nistweise. Die Mehrzahl der Wildbienen nistet hingegen unterirdisch. Dazu bauen die Insekten Linien-, Zweig-, Haufen- oder Wabenbauten in bereits vorhandenen Hohlräumen im Boden – zum Beispiel im Moos, Laub oder in einem Mäusekessel. Viele graben ihre unterirdischen Nester auch selbst,

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Die Große Zottelbiene (Panurgus banksianus) gehört zu den unterirdisch nistenden Wildbienenarten. © Anja Eder
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Was sonst verborgen ist: Das Nest der Großen Weiden-Sandbiene (Andrena vaga). © Albert Krebs, CC BY-SA 4.0

Ein Wildbienennest kann unterschiedlich gestaltet sein. Schauen wir uns ein Beispiel an: Wildbienenarten, die ihre Nester in Stängel und Holz bauen, fertigen 10 bis 15 einzelne hintereinanderliegende Brutkammern. In jede Brutkammer legen sie ein Ei, das zusätzlich eine Portion „Pollenbrot“ (gemischt aus Nektar und Pollen) als Nahrungsvorrat erhält. Zum Schluss verschließen die Wildbienen das Nest, je nach Art ganz individuell, zum Beispiel mit kleinen Steinchen oder Blättern. Kenntnisse über den Nestverschluss sind hilfreich, wenn Sie Wildbienen bestimmen wollen.

Ein Kuckuck als Biene

Einige Wildbienen haben andere Strategien. Sie legen ihre Eier in fremde Bienennester und lassen ihre Brut von anderen großziehen. Solche Schmarotzer sind auch unter den sonst so friedlichen Hummeln zu finden. Diese Vorgehensweise erinnert an den Kuckuck, weshalb wir auch von „Kuckucksbienen“ sprechen.

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Die Rotfühler-Wespenbiene (Nomada ruficornis) – eine Kuckucksbiene. © Roland Günter

Können Wildbienen stechen?

Wer von einer Honigbiene gestochen wurde, weiß wie unangenehm der Stich sein kann. Auch Wildbienen können zwar stechen, aber hier kommt die Entwarnung: Ein Hummelstich kann zwar unschön sein, von den meisten anderen Wildbienenarten würden wir einen Stich hingegen kaum wahrnehmen. Zudem gibt es viele Arten, deren Stachel erst gar nicht durch unsere Haut reichen kann. Eine weitere Besonderheit gibt es bei Wildbienen: Sie könnten mehrmals stechen, die Honigbiene nur ein Mal, woraufhin sie stirbt. Allerdings: Im Gegensatz zur Honigbiene hat eine Wildbienen keinen Honigvorrat zu verteidigen, so dass ein Stich ohnehin nur sehr selten vorkommt.

Hinweis: Wer allergisch auf Insektenstiche reagiert, sollte Begegnungen mit Honigbiene & Co. vermeiden. Tipps zur Prävention gibt der Deutsche Allergie- und Asthmabund.

Wildbienen: Darum beeindruckend und schützenswert

  • Wildbienen fliegen akrobatisch.
  • Sie opfern sich für ihre Nachkommen auf.
  • Die kleinen Summer sind echte Ästheten – schon allein wie sie ihre Behausungen bauen!
  • Wildbienen sind Bestäuberinsekten. Dadurch sind sie auch für uns Menschen wichtig, denn ohne Bestäubung gibt es kein Obst und Gemüse. Und ohne Wildbienen gibt es auch keine am Wegesrand blühenden Pflanzen.
  • Die Vielfalt der Wildbienen ist beeindrucked: Es gibt mehr als 600 Wildbienenarten!
  • Wildbienen nutzen nahezu jeden in Deutschland vorhandenen Lebensraum.

Weiterführende Informationen

Lust auf einen Wildbienen-Steckbrief? Darin erfahren Sie Details zu einer ausgewählten Wildbienenart.

Wildbienen sind gefährdet. Sie können helfen! Wählen Sie bienenfreundliche Pflanzen für Garten, Balkon oder Terrasse aus.

Kontakt

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