Schmetterling, Scheckenfalter

Käfer

300 Millionen Jahre Evolution

Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Hirschkäfer (Lucanus cervus) © Jackiso/Shutterstock

Käfer (Coleoptera) übertrumpfen mit ihrer Artenzahl alle anderen Insektengruppen. Wie viele Käferarten es genau gibt, ist schwierig zu sagen. Die Wissenschaft geht von 400.000 bis 600.000 Arten aus. Auch über eine Millionen Arten ist denkbar. In Deutschland sind etwa 7.000 Arten heimisch. In Berlin und Brandenburg kommen circa 4.500 bis 4.700 Käferarten vor.

Ihre vielgestaltigen Körperformen von sehr langen schlanken bis stark kugeligen gedrungenen Formen ist ebenso variantenreich wie ihre Farbgebung. Allen gemein sind die zu festen Flügeldecken umgebildeten Vorderflügel und die deutlich größeren, in Ruhelage zusammengefalteten Hinterflügel.

Der größte heimische Vertreter ist der Hirschkäfer (Lucanus cervus), mit 75 Millimetern Körperlänge. Zwergkäfer (Ptiliidae) und Punktkäfer (Clambidae) sind mit Körperlängen von lediglich 0,5 Millimetern die kleinsten Vertreter dieser Insektenordnung.

Ausgewählte Käfer im Portrait

Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta, Poda 1761)
Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta)
Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) © Sarah Gregg Petriccione, CC BY-NC-SA 4.0; Link: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/
Der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) ist ein Käfer aus der Unterfamilie der Rosenkäfer (Cetoniinae). Er wird 8 bis 12 Millimeter lang. Sein Körper ist glänzend schwarz gefärbt und hat neben einer weißen Behaarung viele kleine weiße Flecken auf den Deckflügeln, dem Halsschild und der Unterseite des Körpers sowie wenige auf den Beinen.
 
Die Trauer-Rosenkäfer sind im Mittelmeerraum und bis zum Kaspischen Meeres anzutreffen. Sie kommen in der Nähe von Waldrändern, blütenreichen Wiesen und Steppenheiden und Kalkböden vor. Sehr selten sind sie auch in Südwestdeutschland zu finden. Sie fliegen von Mai bis Juli.
 
Die geschlechtsreifen Insekten ernähren sich von Pollen, die Larven von Pflanzenwurzeln. Die Weibchen legen wenige Eier jeweils einzeln in den Boden ab. Die Larven werden bis zu 30 Millimeter lang. Vor dem Herbst schlüpfen die erwachsenen Käfer, die aber auch bis zum nächsten Frühling in der Erde verbleiben können.
 
Hier finden Sie einen „Beitrag zum Vorkommen und Ausbreitung des Trauer-Rosenkäfers (...)“: www.contributions-to-entomology.org/article/view/2049/2050
Gebänderte Pinselkäfer (Trichius fasciatus, Linnaeus 1758)
Pinselkäfer (Trichius fasciatus)
Pinselkäfer (Trichius fasciatus) © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Keller, Siegfried, CC BY-SA 4.0; Link: https://biosys.e-pics.ethz.ch/catalog/ETH.BIOSYS/r/60060/viewmode=infoview
Der Käfer aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) ist 9 bis 12 Millimeter lang. Die schwarze Zeichnung auf den Flügel können farblich sehr unterschiedlich sein. Der Körper ist gelb und weiß behaart. Sein Aussehen ähnelt einer Hummel, was ihn vor Fressfeinden schützt, denn gestochen möchte keiner werden. In Europa sind drei Arten der Gattung (Trichius) beschrieben worden: Trichius fasciatus, Trichius sexualis, Trichius gallicus. Die Artunterscheidung kann anhand des unterschiedlichen Vorderbeines bei Männchen und Weibchen vorgenommen werden.
 
Der Gebänderte Pinselkäfer ist im Bergland auf Waldlichtungen gebietsweise häufig, im Flachland jedoch eher selten anzutreffen. Er lebt zumeist auf Blüte. Die Käfer im erwachsenen Zustand ernähren sich von Pollen unterschiedlichster blütentragender Pflanzen: Doldengewächse, Rosen, Thymian und Disteln sowie Brombeersträucher. Die Larven des Gebänderte Pinselkäfers ernähren sich überwiegend von Totholz, wo sie sich auch über ihre Larvenstadien zum adulten Käfer entwickeln.

Käfer sind wichtig – 3 Gründe

  • Käfer bestäuben Pflanzen.
  • Käfer sind Nahrungsquelle für viele andere Tiere wie Vögel und Igel.
  • Manche Käfer sind „Nützlinge“, die andere unerwünschte Tiere dezimieren.

So wird der Garten zum Käferparadies

Den Insekten geht es nicht gut. Ihre Bestände nehmen rasant ab. Das betrifft auch die Käfer. Doch wir können etwas tun!

  • Legen Sie einen Käferkeller an. Eine Anleitung dazu finden Sie in unseren Naturgarten-Fachinfos im Akkordeon „Käferkeller“.
  • Belassen Sie Totholz im Garten. Einige Käferarten sind darauf angewiesen.
  • Käfer freuen sich auch über liegengelassene Laubhaufen und alte Pflanzenstängel. Lassen Sie diese gerne im Herbst im Garten zurück.
  • Pflanzen Sie Kohlsorten und Doldenblütler. Die Blüten dieser Pflanzen sind höchst attraktiv für Käfer.
  • Schaffen Sie verschiedene Strukturen im Garten (Staudenbeete, Steinhaufen, Teich etc.), um möglichst vielen Käferarten einen attraktiven Lebensraum zu bieten. Wie Sie einen Naturgarten anlegen, erfahren Sie hier.
  • Verwenden Sie weder Torf noch Gifte.
Käferkeller
Käferkeller © Steven Hille

Weiterführende Informationen

Die Stiftung Naturschutz Berlin hat eine Handreichung zum Thema „Mehr Arten im Garten – Käfer“ veröffentlicht. Hier können Sie das PDF kostenfrei herunterladen.

Kontakt

Stiftung für Mensch und Umwelt
Dr. Corinna Hölzer & Cornelis Hemmer
Hermannstraße 29, D - 14163 Berlin
Tel.: +49 30 394064-310
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